Projekte zur Politische Bildung

In Zusammenarbeit mit anderen Trägern, z.B. der Otto Benecke Stiftung (OBS) , führen wir gemeinsam Projekte und Veranstaltungen zur politischen Bildung durch. Dabei ging es um die Weiterbildung von Studierenden im Rahmen des Hochschulprogramms der OBS, politische Empowermentkurse im JUMP – IN-Projekt und um Qualifizierungsmaßnahmen für Multiplikatoren im Rahmen des Projektes der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB).

Politische Bildungsfahrten für Geflüchtete

Die Integration der Zuwanderer ist für die Bundesrepublik in den letzten Jahren ein zentrales Thema. Während es für die materielle und berufliche Integration zahlreiche Hilfestellungen gibt, hat die gesellschaftlich politische Integration noch eine offenbar nachrangige Bedeutung. Der Eintritt in die Arbeitswelt, ist ein wesentlicher Faktor der Integration. Er muss jedoch begleitet werden, in der Kenntnis des Wertefundaments der Bundesrepublik Deutschland. Beiden Perspektiven, sowohl der beruflichen Integration als auch den Systemeinsichten, müssen ein Platz bei der Fortbildung der Geflüchteten haben. Es gibt zur Zeit schon Projekte, wie das von der Otto Benecke Stiftung e.V. durchgeführte „Mitbestimmung und Eigenverantwortung“, die das Ziel haben , Geflüchtete in Flüchtlingsheimen in die Lage zu versetzen, ihre Alltagsbewältigung mit größerer Selbstständigkeit und damit höherer Eigenverantwortung durchzuführen.

Die frühe Grundlage für eine Begegnung miteinander und den – sowohl niederschwelligen als auch akademischen – Dialog über Werte und Demokratie gilt es bestens zu schaffen und zu gestalten, um für alle Beteiligten mögliche Ängste und Sorgen abzubauen und positive Perspektiven zu schaffen. Denn Integration gelingt nur im Miteinander aller Betroffenen. Dabei hat sich gezeigt, dass das politische System in Deutschland oft nicht verstanden wird.

Deswegen ist es sinnvoll Geflüchtete zu gewinnen, um sie so zu bilden, das sie ihr Wissen an andere Geflüchtete weitervermitteln. Dieser Wissenstransfer, also die Weitergabe der fundamentalen Strukturen der freiheitlich demokratischen Grundordnung der BRD führt dazu, das Geflüchtete andere Geflüchtete auf Augenhöhe unterstützen, in der Einsicht, die wichtigsten Strukturen unserer Demokratie zu kennen und zu leben.

Die Geflüchteten sollen frühzeitig im Integrationsprozess erfahren, dass im demokratischen Gemeinwesen institutionelle Mitwirkungsmöglichkeiten bestehen und sie genutzt werden können.

Es ist eine wesentliche Erfahrung, dass wir Menschen benötigen, die einen Zugang zur Zielgruppe besitzen und diesen auf Augenhöhe begegnen. Sie können nur aus der Community selbst kommen.

Wir können aber auch jetzt schon sehen, dass der partizipative Ansatz eine hohe präventive Relevanz aufzeigt. Viele Beispiele zeigen einen Zusammenhang zwischen Engagement und der Entwicklung von Identifikation mit der Gesellschaft. Sehr gut geeignet ist der peer-to-peer-Ansatz, um demokratisches Handeln zu vermitteln.

Schon seit sehr langer Zeit wird dieser Ansatz in der politischen Bildung mit Fahrten zu den Stätten der Politik nach Berlin verbunden. Die Stadt ist ein idealer Standort, um Wissen über Politik und Geschichte hautnah zu vermitteln.

Neu ist der Ansatz in diesem Zusammenhang mit Geflüchteten zu arbeiten. Hier stehen wir in Kooperation mit der Otto Benecke Stiftung in Bonn. Sie arbeitet seit geraumer Zeit in dem Feld politischer Partizipation in Sammelunterkünften. Das Projekt hat das Ziel, konkrete Mitwirkungsmöglichkeiten zu schaffen und Geflüchtete dabei zu unterstützen, demokratische Strukturen kennen zu lernen und darüber Entscheidungen über die Gestaltung ihres Lebensumfelds zu treffen. Die persönliche Ansprache und Einbindung der Geflüchteten in die bestehenden Strukturen und Prozesse steht dabei im Vordergrund. In enger Kooperation mit der Stadt Bonn, den lokalen ehrenamtlichen Flüchtlingsinitiativen sowie dem „Runden Tisch Flüchtlingshilfe Bad Godesberg“ organisiert die OBS Heimräte in den Unterbringungen und verschafft so den Bewohnern eine Stimme um ihre Interessen und Bedürfnisse zu artikulieren.

Es hat sich herausgestellt, dass der Zugang in die Flüchtlingsheime nicht genügt. Sehr viele sind schon dezentral in eigenen Wohnungen untergebracht. Viele arbeiten, andere warten auf den Bescheid, der ihren Aufenthaltsstatus klärt. Diese Menschen sind bisher schwer für politische Bildung zu erreichen. Das Projekt der Otto Benecke Stiftung wird deshalb um die Ausbildung von Multiplikatoren erweitert. Diese sollen nach Vermittlung politischer Grundkenntnisse und der Möglichkeiten der Partizipation, diese Kenntnisse in ihrer Community weiter verbreiten, um positiv in diese zu wirken.

Dadurch und durch ihre Netzwerke haben wir den Zugang zu interessierten und engagierten Geflüchteten in Bonn und der Region. Für die Teilnehmer, aber auch für einen erweiterten Umkreis, ist es eine große Motivation und mit einem hohen Status verbunden, eine Fahrt nach Berlin zu unternehmen.

 

Das Haus der politischen Bildung führt seit Jahrzehnten sehr erfolgreich Veranstaltungen zur politischen Bildung in Berlin durch. Darüber hinaus verfügt sie über sehr große Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Gruppen und bietet zielgruppenorientierte Programme für diese an.

Es ermöglicht den Zugang zu politisch- historisch wichtigen Orten, initiiert Gespräche und Besuche in relevanten Institutionen. Dabei werden aktuelle Eindrücke besprochen, die über die reine Wissensvermittlung hinausgehen. Die Stadt und politische Zusammenhänge werden praktisch erfahrbar.

Das Haus der politischen Bildung führt die gesellschaftspolitische Qualifizierung in Berlin fort

Vermittelt werden soll zum Beispiel:

  • Prinzipien demokratischer Abläufe
  • Funktionieren des Rechtsstaats (z.B. Gewaltenteilung)
  • Prinzipien der Wirtschaftsordnung: (soziale Marktwirtschaft, Wettbewerb)
  • Bildungswesen insbesondere im föderalen System
  • Organisationsstrukturen in Wirtschaft und Gesellschaft
  • Politische Ebenen aus Bundes-, Landes-, und Kommunalpolitik

Durchführung

Umsetzung

Geplant sind mindestens 4 x 5tägige Fahrten nach Berlin.

Themenschwerpunkte

Politik in der Hauptstadt: Führungen im Bundestag und Bundesrat, Teilnahme an Parlamentssitzungen und Gespräch mit Abgeordneten und Politikern, Lobby-Stadtrundgang
Projekttag Medien in der Hauptstadt: Gespräche mit Journalist/-innen
Die Arbeit von Migrantenselbstorganisationen (MSO)
Gespräche und Workshops mit NGO‘s
Berlin international: Diplomatie und internationale Organisationen in Berlin (Stadterkundung)

Vermittlung

Das Team des Hauses der politischen Bildung hat langjährige Erfahrung in der Vermittlung von politischer Bildung mit Zielgruppen jeglicher Art. Die Vermittlung findet in der Regel in einfachem Deutsch statt. Wir haben damit mit der Zielgruppe bereits gute Erfahrungen gemacht.

Unterbringung

Wir kooperieren mit zentralen Tagungshäusern in Berlin. Der Gruppe steht in der Regel ein Seminar- und Aufenthaltsraum zur Verfügung.
Selbstverpflegung ist, wenn es gewünscht wird möglich.

Eigenanteil

Die Geflüchteten verfügen in der Regel nicht über genügend Eigenmittel um noch einen hohen Beitrag zu leisten. Der Eigenanteil müsste deswegen entfallen.

Finanzplan

 

 

 

Personalkosten:

 

 

Projektleitung 20 % EG 12/2:

Vorbereitung, Durchführung, Organisation, Auswertung, Dokumentation

 

12.500,- €

 

Referenten:

4 x 350 €

Für Bildungsveranstaltungen vor Ort

 

1.400,- €

 

 

 

Teilnehmer bezogene Kosten:

für 4 Fahrten á 5 Tage

angenommen werden 20 Tn

 

 

Raumkosten

125 € pro Gruppe à 20 Tn

 

500,- €

Verpflegung /Unterkunft

4 Gruppen à 20 Tn je 4 Übernachtungen à 43,75 €

 

14.000,- €

Fahrtkosten

Transfer nach Berlin und Fahrtkosten ÖPNV

 

9.000,- €

VKP

 

2.240,-€

 

 

 

Gesamtsumme pro Jahr

 

39.640,- €